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Eine neue Zeremonie: Vinylrausch #63 im März
Singer und Songwriter, hemmungslos
12Mrz 24
News und Termine

Bewegende Stimmen: der neue Vinylrausch #63

Leonard Cohen ist eine Stimme, die uns beim Vinylrausch bisher gefehlt hat. Sein Album New Skin for the Old Ceremony ist vor 50 Jahren erschienen und wird im März unser Album des Monats beim Vinylrausch #63 sein.

Bei Erscheinen bekam das Album eher zurückhaltenden Kritiken – Paul Nelson schrieb im Rolling Stone »New Skin for the Old Ceremony is not one of his best«. Bis heute werden so die ersten drei Alben von Cohen hochgehalten, dabei hat New Skin ganz besondere Qualitäten, und das sind nicht nur die vielen eindringlichen Songs wie ‘Is This What You Wanted‘ ‘Lover‘ oder ‘Why Don‘t You Try‘. Mit New Skin for the Old Ceremony schließt Cohen seine Zeit in der Folkmusik ab und geht mit der dezenten Orchestrierung seiner Songs über in eine neue Phase seiner Karriere. Cohens Songs bestechen auch hier durch ihre lyrische Qualität und die eingängigen, aber auch komplexen Melodien. Geschrieben hat er das Album als Reaktion auf den Yom-Kippur Krieg, womit es leider auch nach 50 Jahren wieder eine gewisse Aktualität bekommen hat. Während sich andere Songwriterinnen und Songwriter doch eher zu plakativen Aussagen hinreißen liessen, ist Cohen in der Lage, durch seine oftmals nicht leicht zu durchschauenden Texte ambivalente Gefühle zu kommunizieren. Ein Album aus einem Guss, das wir beim am 21.03. vollständig hören werden.

Auch Kurt Wagner, Kopf von Lambchop, setzt sich auf dem 2012 erschienen Album „Mr. M“ mit einem harten Thema auseinander: dem Tod seines Freundes Vic Chesnutt, der sich 2009 das Leben nahm. Dessen Tod war auch der Grund für die erste längere Pause in der Bandgeschichte. Seit ihrem Debütalbum »I Hope You’re Sitting Down« von 1994 vergingen zwischen zwei Alben höchstens zwei Jahre, aber nach Chesnutts Tod konnte Wagner nicht mehr arbeiten. Deshalb klingt „Mr. M“ auch nach einem geplatzten Knoten. Emotional mitreißende Texte werden von eklektischen Streicher-Arrangements begleitet und darüber singt Kurt Wagner mit seiner fragilen Stimme. Wir hören die A-Seite: einfach schön.

Zuletzt spannen wir den Bogen zurück zu einer starken, tiefen und selbstsicheren Stimme. Dieses Mal zu Baxter Dury auf seinem 2020 erschienenen Album »The Nights Chancers«. Es ist mit einer Mischung aus Italo-Pop, Hip-Hop-Beats und elegischen Streichern weniger sanft als die beiden anderen Platten des Abends, dafür aber textlich leichter zu verstehen. Dafür sorgt Dury auch mit seinem Sprechgesang, der vom Rap geprägt ist und durch weiche Melodien weiblicher Backing-Chöre kontrastiert wird.

Ein dynamisches Werk, das wir auch vollständig hören werden.

21Feb 24
Rauscharchiv

Vinylrausch #62 – die schwarze Review

Je länger man sich mit Church of Anthrax von John Cale und Terry Riley beschäftigt, umso deutlicher wird der große Einfluss, den dieses Album auf die Rockmusik gehabt haben dürfte.

Gehört haben wir das bei dem dreißig Jahre später erschienenen Travelling Ants Who Got Eaten by Moskus von The Low Frequency in Stereo, unserem Album des Monats beim Vinylrausch #62. Dieses sehr unterhaltsame und abwechslungsreiche Album ist Ende Januar 2004 und damit vor fast genau 20 Jahren erschienen. Weil es mit Vinylveröffentlichungen aus den 2000er Jahren so eine Sache ist, war Travelling Ants… gesetzt, nachdem diese Post-Rock Perle nun endlich auch auf Vinyl erschienen ist.

Cover des Albums von The Low Frequency in Stereo

An Church of Anthrax hat uns Lüül bei seinem Besuch zur Feier von Malesch dem Debüt von Agitation Free von 1972, erinnert. Damals hat Thomas Kessler als Leiter des Electronic Beat Studio in Berlin Wilmersdorf den erst 19-jährigen Musikern einige Notenzettel in die Hand gedrückt. Die Band ging von einer Komposition von Kessler aus und mühte sich, die dichten, rhythmusorientierten Flächen nachzuspielen. Später eröffnete ihnen Thomas Kessler, dass sie ein Transkript von Church of Anthrax in Händen hielten … . Auf Malesch sind nicht nur die stereophonen Orgeltöne wiederzufinden (deutlich im Stück Ala Tul auf Seite A), sondern auch der orientalisch anmutende Charakter von Terry Rileys Sopransaxofon klingt immer wieder durch.

Lüül im Interview beim Vinylrausch #59

Riley war ein ausgebildeter Konzertpianist, der viel in Jazzclubs gespielt hat und stark von John Coltrane beeinflusst war. Ende der 60er Jahre hat er nächtelange Konzerte gegeben, in denen minimalistische Piano- und Orgelpassagen mit Tape-Loops kombiniert wurden. Diese bewusstseinserweiternden Séancen ›from dusk till dawn‹ kann man gut und gerne als Vorläufer der ebenfalls auf rhythmische Ekstase ausgelegten Disco-, House- oder Rave-Events der 70er-, 80er- und 90er-Jahre sehen. Riley ist uns beim Vinylrausch schon oft begegnet, sei es mit der Begeisterung, die sein Debüt A Rainbow In Curved Air bei Pete Townsend hervorgerufen hat, sei es bei seiner Zusammenarbeit mit La Monte Young oder John Cale schon vor dem ersten Album von The Velvet Underground.

Es ist tatsächlich schon fünf Jahre her, dass wir für den Vinylrausch #27 das damals brandneue Debüt der österreichischen Band Culk aufgelegt haben. Es paßte hier wieder perfekt, denn die Krautrockelemente besonders auf dem immer wieder faszinierenden Song Faust II auf der A-Seite des Albums, sind unüberhörbar. Auch hier geht es um den Groove und um das große Soundgewitter. Dabei gelingt es Culk aber, dank der faszinierenden vernuschelten Stimme der Sängerin Sophie Löw, frische und immer wieder überraschenden Songs zu schreiben. Culk bleibt eines der faszinierendsten Debüts der letzten Jahre.

Die Kirche des Vinyls ist mit dieser mitreissenden Séance für ein weiteres Jahr eröffnet worden.

02Feb 24
News und Termine

Der schwarze Vinylrausch #62

Ein Ausrufezeichen und gleichzeitig der nächste Mosaikstein in unserer musikalischen Tour durch die Rockgeschichte ist John Cales und Terry Rileys Church of Anthrax. Für das Musikmagazin Sounds gehört es seit 1971 in jede Rocksammlung, für Lüül und die jungen Musiker von Agitation Free war es ein maßgeblicher Einfluss auf ihr Debüt Malesch, für uns wird es eine aufregende Schlangenbeschwörung in der Kirche des Vinyls werden.

Die drei Norweger von The Low Frequency in Stereo könnten die Enkel der amerikanischen Minimalisten sein. Mit Traveling Ants Who Got Eaten by Moskus haben sie aus ihren Liveauftritten einen unheimlich groovende Genremix geschaffen, der ganz ferne Ziele anzustreben scheint.

Für das geniale Debüt von Culk, das schon fünf Jahre alt ist(!), jetzt den Begriff Postrock ins Spiel zu bringen, scheint müssig – denn zu diesem Genre könnten dann gleich alle drei Alben gehören. Culk haben 2019 an Krautrock, Psychedelic und Minimalismus angeschlossen und werden uns mit ihrer träumerischen Dynamik aus dem schwarzen Rausch wieder ans Licht führen.

31Dez 23
Rauscharchiv

Die hymnische Review – Vinylrausch #61

David Crosby hat mit seinem Debüt eine wirklich aussergewöhnliche Platte geschaffen, die bei diesem Rausch von zwei Psychedelic Folk Alben eingerahmt wird.
1970
The Byrds – (Untitled)

(Untitled) heißt tatsächlich so und enthält den mitreissenden Jam von ‘Eigth Miles High’, der den VR #61 eingeleitet hat.

1971
David Crosby – If I Could Only Remember My Name

If I Could Only Remember My Name ist ein aus Schmerzen, Drogen und Freundschaft geborenes Meisterwerk. Gehört beim VR #61.

2021
Fuzzy Lights – Burials

Burials war als herausfordernde Mischung aus Psychedelic Folk, Postrock und Noise der furiose Abschluss des hymnischen VR #61

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Bewegende Stimmen: der neue Vinylrausch #63

Leonard Cohen ist eine Stimme, die uns beim Vinylrausch bisher gefehlt hat. Sein Album New Skin for the Old Ceremony ist vor 50 Jahren erschienen und wird im März unser Album des Monats beim Vinylrausch #63 sein.

Bei Erscheinen bekam das Album eher zurückhaltenden Kritiken – Paul Nelson schrieb im Rolling Stone »New Skin for the Old Ceremony is not one of his best«. Bis heute werden so die ersten drei Alben von Cohen hochgehalten, dabei hat New Skin ganz besondere Qualitäten, und das sind nicht nur die vielen eindringlichen Songs wie ‘Is This What You Wanted‘ ‘Lover‘ oder ‘Why Don‘t You Try‘. Mit New Skin for the Old Ceremony schließt Cohen seine Zeit in der Folkmusik ab und geht mit der dezenten Orchestrierung seiner Songs über in eine neue Phase seiner Karriere. Cohens Songs bestechen auch hier durch ihre lyrische Qualität und die eingängigen, aber auch komplexen Melodien. Geschrieben hat er das Album als Reaktion auf den Yom-Kippur Krieg, womit es leider auch nach 50 Jahren wieder eine gewisse Aktualität bekommen hat. Während sich andere Songwriterinnen und Songwriter doch eher zu plakativen Aussagen hinreißen liessen, ist Cohen in der Lage, durch seine oftmals nicht leicht zu durchschauenden Texte ambivalente Gefühle zu kommunizieren. Ein Album aus einem Guss, das wir beim am 21.03. vollständig hören werden.

Auch Kurt Wagner, Kopf von Lambchop, setzt sich auf dem 2012 erschienen Album „Mr. M“ mit einem harten Thema auseinander: dem Tod seines Freundes Vic Chesnutt, der sich 2009 das Leben nahm. Dessen Tod war auch der Grund für die erste längere Pause in der Bandgeschichte. Seit ihrem Debütalbum »I Hope You’re Sitting Down« von 1994 vergingen zwischen zwei Alben höchstens zwei Jahre, aber nach Chesnutts Tod konnte Wagner nicht mehr arbeiten. Deshalb klingt „Mr. M“ auch nach einem geplatzten Knoten. Emotional mitreißende Texte werden von eklektischen Streicher-Arrangements begleitet und darüber singt Kurt Wagner mit seiner fragilen Stimme. Wir hören die A-Seite: einfach schön.

Zuletzt spannen wir den Bogen zurück zu einer starken, tiefen und selbstsicheren Stimme. Dieses Mal zu Baxter Dury auf seinem 2020 erschienenen Album »The Nights Chancers«. Es ist mit einer Mischung aus Italo-Pop, Hip-Hop-Beats und elegischen Streichern weniger sanft als die beiden anderen Platten des Abends, dafür aber textlich leichter zu verstehen. Dafür sorgt Dury auch mit seinem Sprechgesang, der vom Rap geprägt ist und durch weiche Melodien weiblicher Backing-Chöre kontrastiert wird.

Ein dynamisches Werk, das wir auch vollständig hören werden.

Rauscharchiv

Vinylrausch #62 – die schwarze Review

Je länger man sich mit Church of Anthrax von John Cale und Terry Riley beschäftigt, umso deutlicher wird der große Einfluss, den dieses Album auf die Rockmusik gehabt haben dürfte.

Gehört haben wir das bei dem dreißig Jahre später erschienenen Travelling Ants Who Got Eaten by Moskus von The Low Frequency in Stereo, unserem Album des Monats beim Vinylrausch #62. Dieses sehr unterhaltsame und abwechslungsreiche Album ist Ende Januar 2004 und damit vor fast genau 20 Jahren erschienen. Weil es mit Vinylveröffentlichungen aus den 2000er Jahren so eine Sache ist, war Travelling Ants… gesetzt, nachdem diese Post-Rock Perle nun endlich auch auf Vinyl erschienen ist.

Cover des Albums von The Low Frequency in Stereo

An Church of Anthrax hat uns Lüül bei seinem Besuch zur Feier von Malesch dem Debüt von Agitation Free von 1972, erinnert. Damals hat Thomas Kessler als Leiter des Electronic Beat Studio in Berlin Wilmersdorf den erst 19-jährigen Musikern einige Notenzettel in die Hand gedrückt. Die Band ging von einer Komposition von Kessler aus und mühte sich, die dichten, rhythmusorientierten Flächen nachzuspielen. Später eröffnete ihnen Thomas Kessler, dass sie ein Transkript von Church of Anthrax in Händen hielten … . Auf Malesch sind nicht nur die stereophonen Orgeltöne wiederzufinden (deutlich im Stück Ala Tul auf Seite A), sondern auch der orientalisch anmutende Charakter von Terry Rileys Sopransaxofon klingt immer wieder durch.

Lüül im Interview beim Vinylrausch #59

Riley war ein ausgebildeter Konzertpianist, der viel in Jazzclubs gespielt hat und stark von John Coltrane beeinflusst war. Ende der 60er Jahre hat er nächtelange Konzerte gegeben, in denen minimalistische Piano- und Orgelpassagen mit Tape-Loops kombiniert wurden. Diese bewusstseinserweiternden Séancen ›from dusk till dawn‹ kann man gut und gerne als Vorläufer der ebenfalls auf rhythmische Ekstase ausgelegten Disco-, House- oder Rave-Events der 70er-, 80er- und 90er-Jahre sehen. Riley ist uns beim Vinylrausch schon oft begegnet, sei es mit der Begeisterung, die sein Debüt A Rainbow In Curved Air bei Pete Townsend hervorgerufen hat, sei es bei seiner Zusammenarbeit mit La Monte Young oder John Cale schon vor dem ersten Album von The Velvet Underground.

Es ist tatsächlich schon fünf Jahre her, dass wir für den Vinylrausch #27 das damals brandneue Debüt der österreichischen Band Culk aufgelegt haben. Es paßte hier wieder perfekt, denn die Krautrockelemente besonders auf dem immer wieder faszinierenden Song Faust II auf der A-Seite des Albums, sind unüberhörbar. Auch hier geht es um den Groove und um das große Soundgewitter. Dabei gelingt es Culk aber, dank der faszinierenden vernuschelten Stimme der Sängerin Sophie Löw, frische und immer wieder überraschenden Songs zu schreiben. Culk bleibt eines der faszinierendsten Debüts der letzten Jahre.

Die Kirche des Vinyls ist mit dieser mitreissenden Séance für ein weiteres Jahr eröffnet worden.

News und Termine

Der schwarze Vinylrausch #62

Ein Ausrufezeichen und gleichzeitig der nächste Mosaikstein in unserer musikalischen Tour durch die Rockgeschichte ist John Cales und Terry Rileys Church of Anthrax. Für das Musikmagazin Sounds gehört es seit 1971 in jede Rocksammlung, für Lüül und die jungen Musiker von Agitation Free war es ein maßgeblicher Einfluss auf ihr Debüt Malesch, für uns wird es eine aufregende Schlangenbeschwörung in der Kirche des Vinyls werden.

Die drei Norweger von The Low Frequency in Stereo könnten die Enkel der amerikanischen Minimalisten sein. Mit Traveling Ants Who Got Eaten by Moskus haben sie aus ihren Liveauftritten einen unheimlich groovende Genremix geschaffen, der ganz ferne Ziele anzustreben scheint.

Für das geniale Debüt von Culk, das schon fünf Jahre alt ist(!), jetzt den Begriff Postrock ins Spiel zu bringen, scheint müssig – denn zu diesem Genre könnten dann gleich alle drei Alben gehören. Culk haben 2019 an Krautrock, Psychedelic und Minimalismus angeschlossen und werden uns mit ihrer träumerischen Dynamik aus dem schwarzen Rausch wieder ans Licht führen.

31Dez 23
Rauscharchiv

Die hymnische Review – Vinylrausch #61

David Crosby hat mit seinem Debüt eine wirklich aussergewöhnliche Platte geschaffen, die bei diesem Rausch von zwei Psychedelic Folk Alben eingerahmt wird.
1970
The Byrds – (Untitled)

(Untitled) heißt tatsächlich so und enthält den mitreissenden Jam von ‘Eigth Miles High’, der den VR #61 eingeleitet hat.

1971
David Crosby – If I Could Only Remember My Name

If I Could Only Remember My Name ist ein aus Schmerzen, Drogen und Freundschaft geborenes Meisterwerk. Gehört beim VR #61.

2021
Fuzzy Lights – Burials

Burials war als herausfordernde Mischung aus Psychedelic Folk, Postrock und Noise der furiose Abschluss des hymnischen VR #61

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Im Prinzip ist das hier die perfekte Veranstaltung.
Georg nach seinem ersten Vinylrausch XV

Ich kenne das Album in- und auswendig, aber hier, und das geht mir immer so, hier beim Vinylrausch höre ich plötzlich Sachen, die ich noch nie gehört habe. Es ist faszinierend.
Thomas beim Jubiläums-Rausch #50

Kosmische Brocken

Zum 30. Todestag von Frank Zappa
Am 17.12. im Sputnik-Kino

Es war ein tolles Erlebnis, hat uns sehr gut gefallen.
Rene und Anita nach ihrem ersten Vinylrausch III

Ich will da unbedingt mal vorbeikommen!
Anja Caspary, Musik-Chefin von RadioEins, im Gespräch über den Vinylrausch.

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